Asienreise 2024

Adria – Balkan - Türkei – Iran – Turkmenistan – Usbekistan - TajikistanKirgistan - Kasachstan

Vorbereitungen 2023

Als ich im Herbst 2022 von meiner 2. Amerikareise zurück war, sang ich am nächsten Wochenende im bayrischen Bettbrunn, in der Schola Cantorum Coloniensis beim Triduum zum Rosenkranzfest mit. Auf der Hinfahrt hatte ich aus heiterem Himmel bei Nürnberg an meinem guten Citroen C5 einen nicht mehr reparierbaren Kolbenfresser. Da ich als nächste Reiseziele Afrika und Asien mit eigenem Auto anvisierte, sah ich mir dann mehrere VW-Busse (die mir dann doch zu wenig Platz hatten) und auch etliche Ducato-Wohnmobile an. Nach den Corona-Jahren waren sie aber begehrt und teurer als zuvor und dannoch oft schnell verkauft. Im November sah ich dann den Renault Master, der mich aufgrund der Stehhöhe, der Bodenfreiheit und Motorisierung ansprach obwohl er nur Vorderradantrieb hat. Als ich ihn kaufte, waren gerade Getriebe und Kupplung erneuert worden. Den Winter über parkte ich ihn in der Halle der Segelflieger und überlegte, was ich an der Ausstattung ergänzen wollte. Dieses ursprünglich weiße Auto war vor einigen Jahren per Rolle Schwarz gestrichen worden. Nun verpasste ich ihm 3 Lagen neue weiße Farbe (sonst wird’s in Afrika zu warm). Als ich es im April wieder anmeldete und zurück nach Neuss fuhr, riss mir auf der Autobahn der Zahnriemen. Die Ventile waren krumm und der Zylinderkopf musste repariert warden. Leider waren viele Ersatzteile nicht mehr lieferbar, sodass sie neu angefertigt werden mussten. So war ich froh, als ich das Auto im Juni wieder fahren konnte und es sich im Sommer auf etlichen steilen Alpenpfaden bewährte. Da im Sudan der Bürgerkrieg tobte, wusste ich nicht mehr eine gute Fahrtroute zum Äquator zu finden und beschloss, Asien vorzuziehen. Als ich Mitte September wieder nach Hause kam, hatte Ulla schlimme Schmerzen. Wir gingen in die Notaufnahme des Krankenhauses, wo man die MRT-Aufnahmen ansah, die Ulla wenige Tage vorher bekommen hatte und sie bekam die Diagnose, dass ihre linke Hüfte operiert werden musste. Dies geschah dann 30. Oktober, war aber durch die fortgeschrittene Nekrose und das aufgeweichte Becken nicht einfach, so dass sie eine längere Schonzeit verordnet bekam und die Reha ab Anfang Dezember über einen Monat dauerte. So hatte ich etliche Monate die Aufgabe, ihr die Strümpfe zu wechseln, sie zu Arztbesuchen zu fahren und sie als Chorleiterin und Organistin zu vertreten. So dirigierte ich am 25. 11. Mozart’s Missa brevis G-dur, spielte für den Orgeladventskalender (Mehr über die Kirche: https://www.lokalkompass.de/.../die-kirche-heilig-geist...) ein Choralvorspiel ein und hatte über Weihnachten mit den Chören (z.B. beim Adventssingen und beim Nikolausmarkt) gut zu tun. Meine eigentlich für Oktober 23 (mit Winter im Oman) geplante Abfahrt verschob ich und nachdem Ulla seit Ende Februar wieder selbst Autofahren kann und beginnt, beim Gehen die Krücken wegzulassen, bin ich am 14. März endlich losgefahren.

Auf nach Süden: Österreich – Slowenien – Kroatien 15.-21. 3.

An diesem ersten Tag brauchte ich im Konsulat in Frankfurt wegen starkem Andrang über 4 Stunden bis ich mein Visum für den Iran bekam (beim E-Visum war das Computerprogramm mit den Fotos nicht zufrieden). Danach fuhr ich bis Tübingen, wo ich meine Kusine besuchte.

Am 15. März ging’s weiter nach Österreich, wo ich eine Familie besuchte, bei der ich im Sommer 2 Wiener Flügel gestimmt hatte. Am 16. fuhr ich über Klagenfurt nach Velesovo, wo ich lange auf der guten Orgel von Tomaž Močnik spielte. Am 17. besuchte ich Dalibor Miklavčič, spielte kurz seine mitteltönige Orgel und seinen Pedalflügel, fuhr mit meinem Fahrrad durch Ljubljana und besichtigte die dortige Burg. Nachdem ich am Camping Lokve übernachtet hatte ging’s am 18. über Senj, Otočac und Knin nach Split. Nach Reparaturen an der Kühlbox und an meiner Festplatte konnte ich am 21. durch die besonders um Makarska sehr schöne Landschaft nach Dubrovnik weiterfahren. Am 22. stieg ich vorm Frühstück auf den Bračevo Brdo und ging mittags durch die berühmte Altstadt von Dubrovnik, bevor ich noch bis Lepetane in Montenegro fuhr.

Nun nach Osten: Montenegro – Albanien – Mazedonien - Griechenland 23.-26. 3.

Am 23. fuhr ich wieder zur Adriaküste und bis Ulcinj, wo es aber so windig war, dass ich trotz Sonne doch nicht Baden ging. Also weiter nach Albanien über Skodra bis Milot. Am 24. freute ich mich, in Tirana zu sehen wie gut sich die Stadt entwickelt und fuhr nach Ohrid (Mazedonien), wo ich zur Zitadelle hinaufging. Am 25. ging's weiter über Thessaloniki und Limni Koroneia bis Strimona, wo ich am Strand kampierte weil die Campingplätze noch zu waren. Am 26. fuhr ich vorbei an einem schönen Nikolauskloster in die Türkei, wo ich in Kilitbahir per Fähre die Dardanellen überquerte.

Türkei 27. 3. – 7. 4.

Am 27. März besichtigte ich Troja und Assos, am 28. Pergamon und Ephesus. Am 29. ging ich noch durch die Reste der Johannes-Basilika, besuchte Priene und Aphrodisias und übernachtete in Pamukkale. Dort ging ich am 30. durch Hierapolis und die Thermen. Dann nahmen mich die lokalen Piloten mit und ich nutzte meinen Gleitschirm für einen Flug über dieses schöne Gelände. Nachdem ich am Salda Gölü übernachtet hatte, besichtigte ich am 31. Sagalassos und Perge und blieb bei Antalya im sehr gut ausgestatteten Rido Camping mit Kletterern, denen mein Clavichord gefiel. Am 1. April wurde ein Drachen auf mein Dach gebunden, den ich zu Mohammad nach Täbris bringen will und ich fuhr bis hinter Beyeshir. Am 2. lernte ich Anatolien kennen: Die Landschaft um Kilistra war schon schön, die Karawanserei in Sultanhani ein besonderes Highlight und auf dem Berg in Uchisar war ich in der typischen Landschaft mit vielen Wohnräumen in steilen Felsen und traf oben junge Nonnen aus Tiflis. Am 3. fuhr ich mit Blick zum Mt. Erciyes durch Kayseri mit überfüllter Altstadt und weiter durch trostlos kahle Hochebenen bis Malatya. Am 4. ging ich um den Mt. Nemrud mit seinen Götterstatuen und genoß das Tal hinunter nach Katha Kalesi, welches mich an die Provence erinnerte. Nachdem ich die Stelen in Arsameia besucht hatte fuhr ich weiter über den Euphrat nach Diyarbakir. Am 5. nutzte ich dort mein Fahrrad, an dem ich zunächst das beim Zurücksetzen verbogene Hinterrad richten musste. So lernte ich die Stadt mit ihren mächtigen Mauern gut kennen. Ich fuhr dann weiter bis Uzunova, wo ich an der Tankstelle übernachtete. Am 6. wollte ich zum Vulkan Nemrut Dagi, aber die Strasse war noch unterm Schnee begraben und so fuhr ich am Westufer des großen Van-Sees mit einem Abstecher zum Aydir Gölü nach Norden. Am 7. ging's weiter nach Dougubayazit, wo der Ararat selten ohne Wolken war und ich den Ishak Pasha Palast besichtigte.

Iran 8. - 28. 4.

Am 8. 4. brauchte ich 2 Stunden für die Grenzüberquerung zum Iran. Vor Bazargan stauten sich tausende LKW über 5 km lang. Ich fuhr die Grenze zu Aserbeidschan entlang zum Kloster Sankt Stephanos, welches aber schon geschlossen war, so dass ich herumstieg und Aussenaufnahmen machte. Ebenfalls besuchte ich die alte Chupan-Kapelle, dann übernachtete ich in Jolfa. Am 9. besichtigte ich das Kloster, fuhr weiter zum Ataman-Startplatz und machte bei etwas diesigem Wetter einen ersten Gleitschirmflug, dann ging’s nach Täbris, wo ich Mohammad den Drachen ablieferte. Am 10. führte mich Mohammad durch Täbris, wir besuchten die blaue Moschee, das Aserbaidschan-Museum und die Zitadelle. Mit seiner Freundin gingen wir durch den Shah Goli Park und abends auf den Eynali. Am 11. zeigte ich Wolf, einem Perser der gut Deutsch kann, mein Clavichord und wir fuhren nach Kandovan und besichtigten etliche Höhlenhäuser. Am 12. war gutes Wetter und wir machten mit einigen Clubmitgliedern der Ataman-Flieger (Mohammad mit dem Drachen seines Lehrers, ich mit meinem Gleitschirm) je 2 Flüge. Abends führte ich den Piloten mein Clavichord vor. Am 13. ging's zurück nach Täbris und am Nachmittag weiter bis Ahar. Am 14. beeindruckte mich das Mausoleum von Scheich Safi al-din in Ardabil, ich fuhr die aserbaidschanische Grenze entlang zum Kaspischen Meer und wanderte zum Zommorod-Wasserfall. Am 15. ging ich durch Masal und Masuleh, durch die oft störenden Straßenschwellen brach ein Metallteil der Clavichord-Aufhängung, ich hatte aber Glück und fand eine Motorrad-Werkstatt, die es direkt reparierte. Am 16. stieg ich morgens den langen Treppenweg hinauf zum Rudkhan-Castle, begleitet von einem regelrechten Singvogelkonzert. Am Nachmittag besuchte ich das Gilan Rural Heritage Museum. Am 17. besichtigte ich in Ramsar das Elfenbeinmuseum in der Pahlevi-Villa. Als ich danach durch Tonekabon fuhr, wurde ich von Meisam angesprochen, der mich in seine Familie einlud. Am Abend fuhren wir zusammen nach Baraseh. Am 18. stieg ich dort bis auf 2700m am Grdkwh und genoss die Aussicht auf die Dreitausender der Umgebung. Dabei erlebte ich wieder einmal den Frühling nach dem Motto: Alle Knospen springen auf, fangen an zu blühen. Zurück in Tonekabon führte ich am Abend das Clavichord vor und zeigte Videos von meinen Reisen. Am 19. fuhr ich über Kelārdascht mit viel Ausflugsverkehr nach Teheran. Am 20. reparierte mir dort Ashkan (wie schon bei Masuleh wurde eine Bezahlung zurückgewiesen) die Schiebetür meines Renault Master, die sich seit 3 Tagen von innen nicht mehr öffnen ließ und schweißte die andere Clavichord-Aufhängung. Nachmittags versuchte ich vergeblich, Käse zu kaufen und fuhr mit meinem Fahrrad durch diese mit 15 Millionen Einwohnern sehr große Stadt. Am 21. wollte ich Tanken, mir war aber noch nicht klar, dass es in den Innenstädten hier keinen Diesel gibt. Ich frug nach Diesel, betankt wurde das Auto aber mit Benzin und so fuhr es nur noch 400 Meter. Dann dauerte es 9 Stunden, Hilfe zu bekommen, die den Tank und die Schläuche entleerte, wir füllten die 20 Liter aus meinem Reservekanister ein und kurz danach lief das Auto wieder. Abends wurde ich dann bei Shahab bewirtet und blieb dort 2 Nächte. Am 22. machte mir Behnam 2 bessere Teile für die Clavichordaufhängung und ich besuchte das Nationalmuseum. Nachdem ich Kürbiskernöl bekommen und 95L Diesel + 20L im Reservekanister getankt hatte fuhr ich am 23. nach Semnan. Am 24. fuhr ich nach Cheshmeh-Ali, besichtigte in Damghan die Masjed-e Tarikhaneh und in Bastam das bedeutende Mausoleum des Sheikh Bayazid. Am 25. besuchte ich in Neyshabur das Mausoleum des Dichters Attar und die Gedenkstätte de Malers Kamal ol-Molk, dann fuhr ich in die östlichste Stadt: Torbat-e Jam und wurde dort nach dem Abendgebet durch das Mausoleum geführt. Am Abend besuchte ich mit einem Lehrer den Tänzer Farough Kiani. Am 26. fuhr ich nach Mashhad, fand einen Platz im Ghadir Park und fuhr per Fahrrad zum Kuh-e Sangi, besuchte dort das Khorasan-Museum und genoss die Aussicht vom benachbarten Hügel. Am 27. erhielt ich eine ausführliche Führung durch das große Gelände um den Imam-Reza Schrein und durfte beim Mittagsgebet die Muslime beobachten. Ich besuchte noch das Mausoleum Nadir Shah und fuhr weiter nach Tus. Dort ging ich ins Mausoleum des Dichters Firdauski sah die Reste der Befestigung Tabaran und das Museum. Am 28. fuhr ich durch Shandiz bis in das enge Bergdorf Zoshk und dann weiter über Quchan nach Bajgiran.

Turkmenistan 29. 4. - 2. 5.

Am 29. April durchlief ich die langen Kontrollen an der Grenze nach Turkmenistan, kaufte in Ashgabat etwas ein und fuhr mit einheimischem Führer die in der 2. Hälfte sehr schlechte und daher langsame Strecke zum Darwaza-Krater. Nach Übernachtung dort ging’s am 30. zurück nach Ashgabat mit Besichtigungen, Abendessen und Rundfahrt, wobei mich manche Beleuchtung an Las Vegas erinnerte. Am 1. Mai fuhren wir die neue Autobahn nach Mary mit Museumsbesuch und besichtigten zahlreiche Bauwerke in Ancient Merw. Am 2. ging's dann mit noch schlechterer Straße nach Türkmenabat und bei Farap über die Grenze nach Usbekistan.

Usbekistan 3. - 26. 5.

Am 3. Mai fuhr ich per Fahrrad durch Buchara, besuchte die Museen im Ark-Fort und besichtigte die berühmten Medresen, Stadtmauer und weitere Denkmäler. Am 4. fand ich die nötige Autoversicherung und fuhr nach etlichen Einkäufen gen Westen die zunächst gute Autobahn, dann geflickte Strassen bis Turtkul. Am 5. blieb ich in Chiwa mit seiner schönen Altstadt. Am 6. fuhr ich über Chilpik kala nach Nukus. Dort ging ich am 7. mit excellenter Führung durch das von Savitsky geprägte Kunstmuseum, sowie ins Karakalpakstan-Museum. Auf dem Rückweg nach Osten besichtigte ich die alten Burgen Toprak + Kyzyl kala, dann am 8. Ayaz, Janbas, Koy Krylgan und Guldursun kala. Am 9. fuhr ich bis Buchara zurück und ging nochmals durch die Altstadt. Am 10. fuhr ich nach Samarkand und blieb im Camping bei Matvey, der sich für Musik interessierte, so dass ich mein Clavichord auspackte und es bei ihm mehrere Abende spielte. Am 11. besichtigte ich per Fahrrad die Medresen am Registan, die Bibi Khanym Moschee + sein Mausoleum, das Temur- und das Rukhobod-Mausoleum. Nachdem ich die Elektronenorgel und das Klavier der kath. Kirche angesehen hatte, stimmte ich dieses russische Klavier am 12. und spielte darauf, bevor ich mit Matvey noch Shah-i-Zinda und das Afrasiyab-Museum besuchte. Am 13. fuhr ich nach Qarshi, wo ich die Brücke, die Kok Gumbaz Moschee, Sardoba und das Museum der Opfer der russischen Besetzung in der Odina Moschee, sowie das Mausoleum von Abu Ubayada Ibin Al-Zarrokh besuchte. Am Abend aß ich in einem großen Restaurant in Guzar. Am 14. fuhr ich nach Termiz, ging ins Archäologische Museum und besichtigte das Kirk Kiz Fortress, wo ich auf eine holländische Reisegruppe traf, weiter Kokildor-Ota-Khanaka, Sultan Saodat und Al Hakim Al-Termizi Mausoleum. Am 15. ging's zurück über Sherobod (Hügel Chalatepa), Beshirkak (Google Maps verortete dort fälschlicherweise die Neanderthaler-Höhle Teshik Tash), Sairob mit 1000jährigem Chinori-Baum, dann von Derbent aus durch den imposanten Tangisar Canyon mit Quelle und Ziyoratgohi-Schrein, wo ich von Einheimischen zu Tee, Suppe etc. eingeladen wurde, dann weiter bis Pas-Machay und schließlich bis nach Karashina. Am 16. besuchte ich Sharisabz, die Geburtsstadt von Temur alias Tamerlan mit den Resten seines Sommerpalastes Ak-Saray, Museum und Kok Gumbaz Moschee und fuhr die schöne Strecke über den Tahtakaracha Pass in Richtung Samarkand. Am 17. traf ich mich dort mit Fedor am Klavier und wir spielten uns etliches vor, mir gefielen besonders seine (an Yann Tiersen erinnernden) Stücke. Am 18. erreichte ich die Hauptstadt Taschkent und spielte auf dem guten Flügel in der Herz-Jesu-Kathedrale. Am 19. erlebte ich dort den Pfingstgottesdienst, spielte auf der Pfeifenorgel und dem Petrof-Klavier und war am Abend in der Nawoi-Oper mit erstklassigem Ballett: Stravinskys Sacre du Printemps + Feuervogel. Am 20. fuhr ich zum Konservatorium und frug nach Adelina, von der ich ihre Youtube-Aufnahme von Hans-André Stamm’s Orgelkonzert kenne. Nach etlichen Fragen und Übersetzungsversuchen gelang es einem Studenten, sie zu finden und ich wurde zum Orgelsaal geführt, in dem aber noch ein Klavierwettbewerb stattfand. Danach durfte ich dieses 3manualige Instrument von Eisenbarth kurz anspielen. Am 21. fuhr ich zum Charvak-Stausee, traf dort die Gleitschirmflieger des Taschkenter Clubs und machte mit meinem Schirm 2 schöne Flüge. Am 22. bestieg ich den kleinen Chimgan (2099m) und fuhr nach Taschkent zurück. Am 23. traf ich nochmals kurz Adelina, fuhr einige Stationen mit der Metro, ging durch die City Mall, besuchte das historische Museum und fuhr nach Ohangaron. Am 24. ging’s über den Pass nach Namangan, wo ich das Museum besuchte und weiter nach Andijon. Dort gefiel mir am 25. besonders die große Moschee. Weiter besuchte ich das Museum und fuhr nach Margilon, wo ich eine Führung durch die Seidenspinnerei erlebte und an der Moschee Alexandra, eine Münsteranerin kennenlernte, die ebenfalls per Auto durch Asien fährt. Ich fuhr noch in Richtung Shohimadron, aber die Grenze zu dieser Enklave ist doch nicht einfach und eher zu Fuß zu passieren. Am 26. Besuchte ich in Qo’qon die Jome-Moschee, den Palast von Kudayar Khan und das Buyuk Allomalar Museum.

Tajikistan 27. 5. – 17. 6.

Am 27. versuchte ich vergeblich bei Pabot über die Grenze nach Tajikistan zu fahren, das gelang aber dann recht gut bei Andarxon und in Konibodom konnte ich nicht nur Somoni, sondern auch Dollar am Geldautomaten bekommen. Am 28. ging's per Fahrrad durch Khujand, wo mich das aufwendig gestaltete Dom-Museum in der Zitadelle beeindruckte. Am 29. fuhr ich über Shariston (mit restaurierter Zitadelle) durch den spärlich beleuchteten Sachristan-Tunnel hinunter ins Zarafsan-Tal und über Panjakent zu den Ausgrabungen in Sarazm. Am 30. besuchte das Rudakimuseum in Panjakent und stieg auf den Hügel bei Sujina, bevor ich die unbefestigte Straße im schönen Singtal zu den 7 Seen bezwang und dabei auf 6 große Allrad-LKW’s mit deutschsprachigen Reisenden traf. Am 31. stieg ich in einer über 11stündigen Bergtour vom Sem’Ozer-Haus am Marguzor-See über Buzinova fast 1500 Höhenmeter auf den Safedsang. Am 1. Juni fuhr ich im Artuch-Tal bis 4 Kilometer vor dem Camp. Dort war die Schotterpiste so steil, dass mein Vorderradantrieb durchdrehte und ich umkehren musste. Am 2. fuhr ich das Zarafshon-Tal weiter hinauf, traf aber schon bei Tomin Alexandra, die bestätigte, dass die Strasse sehr schlecht blieb, so dass ich umkehrte und nach Anzob mit schönen Bergblicken fuhr und dort den Auftrieb der Schafe erlebte. Am 3. ging's bei blauem Himmel zum Iskandarkul, dann aber zogen Wolken auf und ich fuhr durch den Tunnel nach Duschanbe. Dort bekam ich am 4. die notwendige Genehmigung für die Pamir-Region und erlebte am Nachmittag ein heftiges Gewitter. Am 5. besuchte ich das Antiquitätenmuseum und die Festung Hisor. Am 6. fuhr ich vorbei am Nurek-Stausee über Danghara und Kulob bis ins Panj-Tal  in die Berge an der Grenze zu Afghanistan. Am 7. ging's weiter, zunächst mit gutem Asphalt bis Darwaz, dann schlechte Schotterstrasse mit Baustellen nach Vanj. Am 8. dann lernte ich beim Warten an der Baustelle 2 Radfahrer kennen und kam bis Rushon. Am 9. wurde die Strasse etwas besser, mittags kam ich in Khorugh an und blieb für 3 Tage in der Pamir Lodge. Das Clavichord wurde ausgeladen und viel gespielt, die Sicherungs-Aufhängung erneuert. Am 10. buk ich 2 Brote, die aber durch die Höhenluft nicht gut gingen und kümmerte mich um die Registrierung. Am 11. wanderte ich im Shokhdaratal 3 Stunden um etwas Blick auf die Berge zu bekommen, aber die höchsten wurden von Schneesturmwolken umhüllt. Abends spielten ein Freund von Bill Chouinard aus Minnesota auf seiner Trompete (mit Dämpfer) und der 10jährige Sohn unserer Gastgeber an der Gitarre als Trio mit mir am Clavichord. Am 12. fuhr das erste Stück des Pamir Highway nach Vibist, wo ich in Richtung der Petroglyphen wanderte, aber nach 2 Stunden umkehrte, als klar wurde dass die Zeit nicht reichte. Am 13. sah ich wieder viele Schafe. Kurz hinter dem Blick auf die Salzseen und vor der Abzweigung nach Khargush brach durch eine heftige Bodenwelle der hier wieder asphaltierten Straße die erste Hälfte meines Schranks auseinander und ich hatte über 2 Stunden zu tun, um ihn besser wiederherzustellen. Am 14. fuhr ich nach Murghob, wo ich auf einen platten Reifen aufmerksam gemacht wurde, der seitlich ein so großes Loch hatte, dass er sich nicht mehr aufpumpen ließ. Ich fand einen Reparateur, wobei er noch eine Schraube in der Lauffläche fand. Beides wurde repariert, zudem vorsichtshalber ein Schlauch eingebaut. Zunächst aber nutze ich den Reservereifen. Nachdem ich eingekauft und eine Gemüsesuppe gegessen hatte, fuhr ich weiter, musste am Abend in der WhatsApp-Gruppe aber lesen, dass die Strecke nach SariTasch abgebrochen sei. Dies stellte sich am 15. aber als nicht richtig heraus. Dennoch waren die ersten Kilometer südlich des Kyzyl-Art Passes mit Schlamm und tiefen Spurrillen der anspruchsvollste Teil des Pamir-Highway. In der Gegenrichtung hätte ich das aufwärts mit meinem Vorderradantrieb wahrscheinlich nicht geschafft – abwärts ging’s aber gut. Davor genoss ich die schönen Ausblicke auf den Qaraqul-See und viele Berge. Danach aber gab’s an der kirgisischen Grenzstation die böse Überraschung: Da mir die besondere Erlaubnis für diese Grenzstation fehlte (in den Tagen davor hatte ich kein Internet und die tajikischen Polizisten hatten mir trotz meiner Fragen nichts darüber erzählt) musste ich zusammen mit 5 Bikern die dasselbe Problem hatten 2 Tage (und Nächte mit 5 Grad) an der Grenzstation warten, bis am Montag, dem 17. Juni die Erlaubnis erteilt wurde. Am 16. stieg ich vor dem Frühstück vom Auto (3475m) auf den naheliegenden Hausberg mit 3800m und schöner Aussicht zu den umliegenden Parmirgipfeln.

Kirgistan 17. 6. – 4. 7.

Am 17. Juni durfte ich dann also über SaryTasch durch das besonders in der Nähe von Kolduk schöne Gultscha-Tal nach Osh fahren. Dort ließ ich die Reifen tauschen, der reparierte kam nach hinten, das Ersatzrad wieder nach Innen, die Bremsbeläge wurden für gut befunden. Am 18. ging ich dort ins Museum auf dem Suleiman Too, genoss den Rundblick von der Babur-Moschee und beobachtete etliche Frauen und Kinder beim Benutzen der steinernen Rutschbahn (für Schwangerschaften). Anschließend fuhr ich in Richtung Aravan und versuchte vergeblich den Eingang zur Höhle Chil-Ustun zu finden. So frug ich bei den Anwohnern nach und vereinbarte für den nächsten Morgen eine geführte Tour dorthin (mit Kletterei und angeseilt). So wurde ich am 19. von Dilshod gut in die Höhle mit schönen Räumen aber auch etlichen engen Kriechstellen geführt. Nach Benutzung des Pools fuhr ich zurück nach Osh und traf mich mit 4 Koreaner(innen), die ich an der Grenze kennengelernt hatte. Wir unterhielten uns über Musik, gingen im Navat gut essen und anschließend spielte ich viel auf dem Clavichord für sie. Nachdem ich noch Vorräte eingekauft hatte, fuhr ich am 20. über Özgön, wo ich auf’s Minarett stieg, Museum und Mausoleum besuchte, bis zum ersten Naryn-Stausee bei Tash-Komur (an der Grenze zu Usbekistan). Am 21. ging's weiter nach Bishkek, zunächst durch’s Naryn-Tal, dann hinter Toktogul mit gutem Asphalt auf dem ich schnell fahren und die Aussicht genießen konnte und war beeindruckt durch den Ala-Bel-Pass mit schönen Felsen und die folgende auf 3000m herrlich grüne Suusamyr-Hochebene mit zahlreichen Herden (oft mit deutlich über 100 Schafen, Rindern oder Pferden), gepflegten Yurten und dahinter die Berge mit Viertausendern. Der darauf folgende Töö Ashuu ist dagegen ein normal steiler Pass mit schlechtem Asphalt und einem Tunnel, der so gut beleuchtet ist, dass die meisten Autofahrer es ablehnten, ihr Licht einzuschalten. Am 22. sah ich in Bishkek eine Probe für eine Parade, versuchte vergeblich Ersatzteile für mein Auto zu finden und fuhr dann am Nachmittag zu den Gleitschirmfliegern bei Tash–Dobo, wurde zum Tysha mitgenommen und machte einen schönen Flug von über einer Stunde. Am 23. besuchte ich die Unesco-Welterbestätten Burana mit halbiertem Minarett, Steinsammlung und Museum und Ak-Beshim, dann fuhr ich nach Kochkor. Am 24. gab's Regenwetter und ich fuhr nach Cholpon-Ata und wanderte durch das Petroglyphen-Feld. Am 25. wurde Wäsche gewaschen und Brot gebacken, dann ging’s vorbei am Orto-Tokoy-See, wo ich erstmals Kamele auf freiem Feld sah, über Kochkor und auf gerade im Bau befindlicher guter Straße vorbei an alten Friedhöfen bei Doskulu und Kyzart und die Gravelroad hinauf in Richtung Pereval Tjilbel Pass. Am 26. fuhr ich durch interessante Berge an einem großen Bergbaugebiet vorbei auf den Pass, sah große Herden und bog rechts ab zum Moldo Ashu Pass, von dem ich eine Stunde nach Westen wanderte. Zurück am Pass bereitete ich meinen Gleitschirm vor, aber da der Wind zu stark wurde und ein Gewitter aufzog, packte ich ihn wieder ein und fuhr zum Terkej-Torpok-Pass, wo der Regen die Piste aber so aufgeweicht hatte, dass ich im Schlamm nicht hoch kam. Am 27. konnte ich dann die schöne Strecke über den Kalmak-Pass hinunter nach Keng-Suu fahren, fuhr ein Stück ins Karakujur-Tal hinauf, dann bei sehr dunstigem Wetter aber zurück und nach Naryn. Am 28. fuhr ich bei bestem Wetter mit hervorragendem Blick auf die Berge der At Bashi Kirka Toosu in Richtung Torugart und stieg vom Karasu-Tal den Grat hinauf bis fast 4000m. Dort war’s dann Zeit umzukehren und über den Genzbergen des Torugart-Too begann ein Gewitter. Bevor ich das Tal erreicht hatte, setzte der Regen ein. Dieser breitete sich landesweit aus und verursachte auch Straßensperrungen durch Hangrutsche. Am 29. holte ich in Naryn meinen Grenzpermit für den westlichen TienShan ab, fuhr zurück zum IssykKul und dort nach Osten. Leider wird diese Straße gerade neu gebaut: auf kurzen neu asphaltierten Abschnitten konnte ich 100 fahren, dazwischen aber GravelRoad mit Waschbrett-Profil, also meist weniger als 20km/h und ich kam nur bis Kyzyl-Tuu. Am 30. ging's weiter und es gelang mir nach einigem Fragen in Tamga die Bergsteigerin Luba Danichkina zu finden. Sie zeigte mir ihre Bücher und wir unterhielten uns ausführlich. Dann fuhr ich bei wieder einsetzendem Regen bis kurz vor Karakol. Dort besuchte ich am 1. Juli die dunganische Moschee und die orthodoxe Kirche (beide aus Holz), so wie das Prshewalskij-Museum. Nach etlichen Einkäufen fuhr ich in Richtung Engilchek, zunächst bei schönem Wetter, dann wieder im Regen. Am 2. traf ich am Chon Ashuu Pass auf eine große Schafherde. Ich genoss es, diesen Übergang zu beobachten und zu filmen, bevor ich die zunächst oft bei Bergrutschen nur mit Baggern schwierig instandzuhaltende Strecke befuhr. Vor der Abzweigung zum Saryzhaz-Tal begann dann wieder alter Asphalt, der dann relativ gut wurde. Nachdem das Wetter in Engilchek etwas besser wurde, fuhr ich wenige Kilometer nach Osten, wo die Gravelroad aber immer schlechter wurde und ich umkehrte. Vor Inglichek ging dann der in Murghob reparierte Reifen ganz kaputt und ich schaffte es, ihn alleine zu wechseln. Ich fuhr dann wieder zurück nach Norden, wo ich bei Köölü bei Hirten übernachtete. Am 3. war das Wetter so gut, dass ich dort auf einen Viertausender steigen wollte, aber die Hängebrücke zum Mukaci war unvollständig und ich fuhr ein paar Kilometer die anspruchsvolle Strecke ins Saryzhaz-Tal, wo ich nach Norden durch ein Tal in 3 Stunden bis auf 3593m stieg und gute Aussicht auf die Bergkette vor Engilchek hatte und auch den Khan Tengri gut sehen konnte. Ich übernachtete am Chon Ashuu Pass. Am 4. kam dann aber von Süden die nächste Schlechtwetterfront, so dass ich keinen weiteren Berg bestieg, sondern bei oft noch schönen Ausblicken über die Grenze nach Kasachstan fuhr. Dabei fuhr ich mit der M-056 von Kyzyl-Kyja nach Kök-Jayyk eine Schotterstrecke, die anspruchsvoller als die Strecke nach Engilchek durch kleine Dörfer mit schönen Ausblicken führte.

Kasachstan 4. - 21. 7.

Der Grenzübergang war problemlos in einer halben Stunde erledigt und in Kegen fand ich Geldautomat, Simkarte und Autoversicherung für Kasachstan. Am 5. bekam ich in Almaty dann einen neuen Reifen, Luftfilter und Ölfilter und meine leere Gasflasche, die über 3 Monate gereicht hatte, wurde wieder gefüllt. Am 6. traf ich mich mit den Paragleitern, wir fuhren zum Startplatz Ploschadka hinauf, mussten aber einen Regenschauer abwarten bevor wir starten konnten und es reichte nur für einen kurzen Flug, ich landete bei Bekbolat Ashekeev. Am 7. wurde ich am Konservatorium von Gabit Nesipbajev und seinen Studenten begrüßt, wir trugen mein Clavichord hinein, ich führte es vor und alle freuten sich, ein solches Instrument kennenzulernen und spielen zu dürfen. Ich genoss es, die Schuke-Orgel und weitere Instrumente ausgiebig zu spielen. Dies setzte sich in den nächsten Tagen so fort. Am 9. kümmerte ich mich um das 2000 gebaute Cembalo von Sato, welches länger nicht benutzt worden war, stimmte es und verbesserte manches. Am 10. stieg ich bevor die Seilbahn fuhr auf den Shimbulak, leider nahmen die Wolken immer mehr zu, so dass die Sicht sehr beschränkt war. Abends spielte ich die große Orgel von Rieger-Kloss in der Philharmonie, schön intoniert, aber mit etlichen Problemen in der Elektrik. Am 11. ließ ich den fälligen Ölwechsel machen, auch Öl- und Dieselfilter wurden gewechselt und ich verabschiedete mich von den Studenten, die mir u.a. Dinkelmehl und Emmer schenkten. Am 12. war ich in einer Spezialwerkstatt um ein Teil der linken Radaufhängung wechseln zu lassen. Der Monteur ruinierte aber das dafür angelieferte Ersatzteil, so dass ich noch einen Tag bleiben musste. Am 13. fuhr ich dann nach erneuter Reparatur und Spurjustierung gen Osten bis nach Kökpek. Am 14. erlebte ich nach dem Black Canyon den an diesem Sonntag sehr überfüllten ersten Kölsay-See und fuhr dann weiter zum Charyn-Canyon, wo ich Rupert Rothmüller kennenlernte. Wir unterhielten uns lange und gingen vor dem Abendessen und am nächsten Morgen die obere Aussichtsroute zusammen. Nachdem ich mich am 15. von Rupert verabschiedet hatte, ging ich noch den Canyon (von einem Hund begleitet) steil herunter und die normale Straße mit vielen Aussichts-Ecken wieder hinauf. Dann fuhr ich über schlechte Asphaltstrassen gen Norden bis Qongiröleng. Am 16. bezahlte ich in Basshi die Tagesgebühr für den Altinemel NationalPark und fuhr über bessere Strassen und Autobahn nach Shenggeldi und die Gravelroad zum Parkeingang am Taigak-Hotel. Von dort ging’s per geführter Tour im schnellen Toyota LandCruiser zu den Petroglyphen und nach Besshatyr. Die Berge an der Grenze nach Kirgistan waren in dunklen Gewitterwolken verborgen, bis es am Abend dort kurz aufklarte. Zum Übernachten und Nachladen fand ich einen guten Campingplatz am Qapshaghay See. Am 17. hatte ich in Almaty eine Besprechung zur Ergänzung meiner Autoelektrik um eine Lademöglichkeit durch die Lichtmaschine, erhielt eine weitere Kontrolle der Spureinstellung, bei der eine Teil der vorderen Dachluke zu Bruch ging und spielte nochmals die schöne Schuke-Orgel. Am 18. fand ich mit Micha + Kompagnon eine gute Werkstatt, die das von mir mitgebrachte Kabel durchs Dach verlegte und den schaltbaren Anschluss nach meinen Wünschen durchführte. Am 19. besuchte ich Tanbaly mit seinen Petroglyphen. Am 20. schaffte ich dank meist schon gut asphaltierter Straße die verbleibenden 735km nach Karaganda. Dort durfte ich am 21. nach Herzenslust die Pflüger-Orgel der kath. Kathedrale spielen.