Asienreise
2024
Vorbereitungen
2023
Als ich im Herbst 2022 von meiner 2. Amerikareise zurück war,
sang ich am nächsten Wochenende im bayrischen Bettbrunn, in der
Schola Cantorum Coloniensis beim Triduum zum Rosenkranzfest
mit. Auf der Hinfahrt hatte ich aus heiterem
Himmel bei Nürnberg an meinem
guten Citroen C5 einen nicht mehr
reparierbaren Kolbenfresser.
Da ich als
nächste Reiseziele Afrika und Asien mit eigenem Auto anvisierte, sah ich mir dann
mehrere VW-Busse (die mir dann doch
zu wenig Platz hatten) und auch etliche Ducato-Wohnmobile
an. Nach den Corona-Jahren waren sie aber
begehrt und teurer als zuvor und dannoch
oft schnell verkauft. Im November sah ich dann den Renault Master, der mich aufgrund
der Stehhöhe, der Bodenfreiheit und Motorisierung ansprach obwohl er nur
Vorderradantrieb hat. Als ich ihn
kaufte, waren gerade Getriebe und Kupplung erneuert worden. Den Winter über parkte ich ihn
in der Halle der Segelflieger und überlegte, was ich an der Ausstattung
ergänzen wollte. Dieses ursprünglich weiße
Auto war vor einigen Jahren per Rolle Schwarz
gestrichen worden. Nun verpasste ich ihm
3 Lagen neue weiße Farbe
(sonst wird’s in Afrika zu warm). Als ich es
im April wieder anmeldete und zurück nach Neuss fuhr, riss mir auf der
Autobahn der Zahnriemen.
Die Ventile waren krumm und der Zylinderkopf
musste repariert warden. Leider waren viele
Ersatzteile nicht mehr lieferbar, sodass sie neu
angefertigt werden mussten. So war ich froh, als ich
das Auto im Juni wieder fahren konnte
und es sich im Sommer auf etlichen
steilen Alpenpfaden bewährte. Da im
Sudan der Bürgerkrieg tobte, wusste ich
nicht mehr eine gute Fahrtroute
zum Äquator zu finden und beschloss,
Asien vorzuziehen. Als ich Mitte
September wieder nach Hause kam, hatte
Ulla
schlimme Schmerzen. Wir gingen in die Notaufnahme des Krankenhauses, wo man die
MRT-Aufnahmen ansah, die Ulla wenige Tage vorher bekommen hatte und sie bekam
die Diagnose, dass ihre linke Hüfte operiert werden musste. Dies geschah dann
30. Oktober, war aber durch die fortgeschrittene Nekrose und das aufgeweichte
Becken nicht einfach, so dass sie eine längere Schonzeit verordnet bekam und
die Reha ab Anfang Dezember über einen Monat dauerte. So hatte ich etliche
Monate die Aufgabe, ihr die Strümpfe zu wechseln, sie zu Arztbesuchen zu fahren
und sie als Chorleiterin und Organistin zu vertreten. So dirigierte ich am 25.
11. Mozart’s Missa brevis
G-dur, spielte für den Orgeladventskalender (Mehr über die Kirche: https://www.lokalkompass.de/.../die-kirche-heilig-geist...)
ein Choralvorspiel ein und hatte über Weihnachten mit den Chören (z.B. beim
Adventssingen
und beim Nikolausmarkt)
gut zu tun. Meine eigentlich für Oktober 23 (mit Winter im Oman) geplante
Abfahrt verschob ich und nachdem Ulla seit Ende Februar wieder selbst Autofahren
kann und beginnt, beim Gehen die Krücken wegzulassen, bin ich am 14. März
endlich losgefahren.
Auf nach Süden:
Österreich – Slowenien – Kroatien 15.-21. 3.
An diesem ersten Tag brauchte ich im Konsulat in Frankfurt
wegen starkem Andrang über 4 Stunden bis ich mein Visum für den Iran bekam
(beim E-Visum war das Computerprogramm mit den Fotos nicht zufrieden). Danach
fuhr ich bis Tübingen, wo ich meine Kusine
besuchte.
Am 15. März ging’s weiter nach Österreich, wo ich eine
Familie besuchte, bei der ich im Sommer 2 Wiener Flügel
gestimmt hatte. Am 16. fuhr ich über Klagenfurt nach Velesovo, wo ich lange auf der
guten Orgel von Tomaž Močnik
spielte. Am 17. besuchte ich Dalibor Miklavčič,
spielte kurz seine mitteltönige Orgel und seinen
Pedalflügel, fuhr mit meinem Fahrrad durch Ljubljana
und besichtigte die dortige Burg. Nachdem ich am Camping Lokve
übernachtet hatte ging’s am 18. über Senj, Otočac und Knin nach Split.
Nach Reparaturen an der Kühlbox und an meiner Festplatte konnte ich am 21.
durch die besonders um Makarska sehr schöne Landschaft
nach Dubrovnik weiterfahren. Am 22. stieg ich vorm Frühstück auf den Bračevo Brdo und ging
mittags durch die berühmte Altstadt
von Dubrovnik,
bevor ich noch bis Lepetane in Montenegro fuhr.
Nun nach Osten: Montenegro – Albanien –
Mazedonien - Griechenland 23.-26. 3.
Am 23. fuhr ich wieder zur Adriaküste und bis Ulcinj, wo es aber so windig war, dass ich trotz Sonne doch
nicht Baden ging. Also weiter nach Albanien über Skodra
bis Milot. Am 24. freute ich mich, in Tirana
zu sehen wie gut sich die Stadt entwickelt und fuhr nach Ohrid (Mazedonien), wo ich zur Zitadelle
hinaufging. Am 25. ging's weiter über Thessaloniki
und Limni Koroneia bis Strimona, wo ich am Strand kampierte weil die Campingplätze
noch zu waren. Am 26. fuhr ich vorbei an einem schönen Nikolauskloster
in die Türkei, wo ich in Kilitbahir per Fähre die Dardanellen überquerte.
Türkei 27. 3. – 7.
4.
Am 27. März besichtigte ich Troja
und Assos, am 28. Pergamon
und Ephesus.
Am 29. ging ich noch durch die Reste der Johannes-Basilika,
besuchte Priene und Aphrodisias und übernachtete
in Pamukkale. Dort ging ich am 30. durch Hierapolis
und die Thermen. Dann nahmen mich die lokalen Piloten mit und ich nutzte
meinen Gleitschirm für einen Flug über
dieses schöne Gelände. Nachdem ich am Salda Gölü übernachtet hatte, besichtigte ich am 31. Sagalassos und Perge und blieb bei Antalya im sehr gut ausgestatteten Rido Camping mit Kletterern, denen mein Clavichord gefiel. Am 1.
April wurde ein Drachen auf mein Dach gebunden, den ich zu Mohammad nach Täbris bringen
will und ich fuhr bis hinter Beyeshir. Am 2. lernte ich Anatolien
kennen: Die Landschaft um Kilistra war schon schön, die Karawanserei in Sultanhani ein besonderes Highlight
und auf dem Berg in Uchisar war ich in der typischen Landschaft mit vielen Wohnräumen in steilen Felsen und traf oben junge Nonnen aus Tiflis. Am 3. fuhr ich mit
Blick zum Mt. Erciyes durch Kayseri mit überfüllter Altstadt und weiter durch trostlos kahle Hochebenen bis Malatya. Am 4. ging ich um den Mt. Nemrud mit seinen Götterstatuen und genoß das Tal hinunter nach Katha Kalesi, welches mich an die Provence erinnerte. Nachdem ich die Stelen in Arsameia besucht hatte fuhr ich
weiter über den Euphrat nach Diyarbakir.
Am 5. nutzte
ich dort mein Fahrrad, an dem ich zunächst das beim Zurücksetzen verbogene Hinterrad richten musste. So lernte ich die Stadt mit
ihren mächtigen Mauern gut kennen. Ich fuhr dann
weiter bis Uzunova, wo ich an der
Tankstelle übernachtete. Am 6. wollte
ich zum Vulkan Nemrut Dagi, aber die Strasse war noch unterm Schnee begraben
und so fuhr ich am Westufer des großen Van-Sees
mit einem Abstecher zum Aydir Gölü nach Norden. Am
7. ging's weiter nach Dougubayazit, wo der Ararat
selten ohne Wolken war und ich den Ishak Pasha Palast besichtigte.
Iran 8. - 24. 4.
Am 8. 4. brauchte ich 2 Stunden für die Grenzüberquerung zum Iran. Vor Bazargan stauten sich tausende LKW über 5 km lang. Ich fuhr die Grenze zu Aserbeidschan entlang zum Kloster Sankt Stephanos, welches aber schon geschlossen war, so dass ich herumstieg und Aussenaufnahmen machte. Ebenfalls besuchte ich die alte Chupan-Kapelle, dann übernachtete ich in Jolfa. Am 9. besichtigte ich das Kloster, fuhr weiter zum Ataman-Startplatz und machte bei etwas diesigem Wetter einen ersten Gleitschirmflug, dann ging’s nach Täbris, wo ich Mohammad den Drachen ablieferte. Am 10. führte mich Mohammad durch Täbris, wir besuchten die blaue Moschee, das Aserbaidschan-Museum und die Zitadelle. Mit seiner Freundin gingen wir durch den Shah Goli Park und abends auf den Eynali. Am 11. zeigte ich Wolf, einem Perser der gut Deutsch kann, mein Clavichord und wir fuhren nach Kandovan und besichtigten etliche Höhlenhäuser. Am 12. war gutes Wetter und wir machten mit einigen Clubmitgliedern der Ataman-Flieger (Mohammad mit dem Drachen seines Lehrers, ich mit meinem Gleitschirm) je 2 Flüge. Abends führte ich den Piloten mein Clavichord vor. Am 13. ging's zurück nach Täbris und am Nachmittag weiter bis Ahar. Am 14. beeindruckte mich das Mausoleum von Scheich Safi al-din in Ardabil, ich fuhr die aserbaidschanische Grenze entlang zum Kaspischen Meer und wanderte zum Zommorod-Wasserfall. Am 15. ging ich durch Masal und Masuleh, durch die oft störenden Straßenschwellen brach ein Metallteil der Clavichord-Aufhängung, ich hatte aber Glück und fand eine Motorrad-Werkstatt, die es direkt reparierte. Am 16. stieg ich morgens den langen Treppenweg hinauf zum Rudkhan-Castle, begleitet von einem regelrechten Singvogelkonzert. Am Nachmittag besuchte ich das Gilan Rural Heritage Museum. Am 17. besichtigte ich in Ramsar das Elfenbeinmuseum in der Pahlevi-Villa. Als ich danach durch Tonekabon fuhr, wurde ich von Meisam angesprochen, der mich in seine Familie einlud. Am Abend fuhren wir zusammen nach Baraseh. Am 18. stieg ich dort bis auf 2700m am Grdkwh und genoss die Aussicht auf die Dreitausender der Umgebung. Dabei erlebte ich wieder einmal den Frühling nach dem Motto: Alle Knospen springen auf, fangen an zu blühen. Zurück in Tonekabon führte ich am Abend das Clavichord vor und zeigte Videos von meinen Reisen. Am 19. fuhr ich über Kelārdascht mit viel Ausflugsverkehr nach Teheran. Am 20. reparierte mir dort Ashkan (wie schon bei Masuleh wurde eine Bezahlung zurückgewiesen) die Schiebetür meines Renault Master, die sich seit 3 Tagen von innen nicht mehr öffnen ließ und schweißte die andere Clavichord-Aufhängung. Nachmittags versuchte ich vergeblich, Käse zu kaufen und fuhr mit meinem Fahrrad durch diese mit 15 Millionen Einwohnern sehr große Stadt. Am 21. wollte ich Tanken, mir war aber noch nicht klar, dass es in den Innenstädten hier keinen Diesel gibt. Ich frug nach Diesel, betankt wurde das Auto aber mit Benzin und so fuhr es nur noch 400 Meter. Dann dauerte es 9 Stunden, Hilfe zu bekommen, die den Tank und die Schläuche entleerte, wir füllten die 20 Liter aus meinem Reservekanister ein und kurz danach lief das Auto wieder. Abends wurde ich dann bei Shahab bewirtet und blieb dort 2 Nächte. Am 22. machte mir Behnam 2 bessere Teile für die Clavichordaufhängung und ich besuchte das Nationalmuseum. Nachdem ich Kürbiskernöl bekommen und 95L Diesel + 20L im Reservekanister getankt hatte fuhr ich am 23. nach Semnan. Am 24. fuhr ich nach Cheshmeh-Ali, besichtigte in Damghan die Masjed-e Tarikhaneh und in Bastam das bedeutende Mausoleum des Sheikh Bayazid.