2. Nordamerika-Reise 18. 5. – 11. 10. 2022

Atlanta – Virginia – Pennsylvania – Kanada – Indiana – Minneapolis – Rocky Mountains – Vancouver – Kalifornien – Salt Lake City

1. Atlanta, 18. - 26. 5.

Am 18. Mai flog ich von Frankfurt über den Niederrhein, Nordengland und den St. Lawrence Strom bei teilweise guter Sicht in 10 Stunden nach Atlanta. Am 19. bekam ich in Atlantic Station eine AT&T-Simkarte und sammelte erstmals Erfahrungen mit Leihfahrzeugen von Lime: Elektro-Roller (langsam) und -Fahrrad (ohne Schaltung aber stark, angenehm). Am 20. fand ich ein günstiges Auto, mit dem ich eine Probefahrt machte und es per Anzahlung reservierte. Leider erhielt ich das über Western Union geschickte Geld am 21. nicht (hatte im Februar in Argentinien mehrfach gut funktioniert). Gegen Abend musste ich feststellen, dass die von mir gebuchte Unterkunft einen anderen Besitzer hatte und nicht funktionierte. Nach 3 Stunden Chat fand ich eine andere Unterkunft. Am 22. besuchte ich den Gottesdienst in der Peachtree Road United Methodist Church (=PRUMC). Nachdem ich alle Daten (bei den Senderdaten stand noch die Nummer des Passes, der mir in Rio gestohlen wurde) auf den aktuellen Stand gebracht hatte, bekam ich das an Western Union überwiesene Geld und konnte das Auto, ein Saturn Vue AWD von 2006, abholen. Am 23. wurde ich (wie 2019) Mitglied bei AAA (ähnlich ADAC) und bekam eine Inspektion, bei der viele Fehler gefunden wurden. Am 24. wurde der Saturn auf meinen Namen registriert. Am 25. besuchte ich die mittägliche Orgelmusik in PRUMC und konnte (wie schon 2020) danach etliche Stunden auf den großen Orgeln spielen). Am 26. bekam der Saturn eine neue Antriebswelle.

2. Carolina – Tennessee - Kentucky, 27. 5. - 11. 6.

Am 27. fuhr ich durch den Cattahoochee National Forest zum Table Rock State Park. Nachdem der Anlasser nicht funktionierte und ich schon den Abschleppwagen bestellt hatte, ging er nach 40 Minuten doch wieder, und ich wanderte zum Table Rock und zum Pinnacle, bevor ich zum Übernachten nach Asheville fuhr. Am 28. auf dem Blue Ridge Parkway zum Mt Mitchell, dann nach Süden am Looking Glass Rock vorbei mit zahlreichen Aussichtspunkten und über Maggie Valley, wo mir ein Elch vor dem Auto galoppierte, nach Cosby in Tennessee. Am 29. kletterte ich im Smoky Mountains National Park auf den Chimney Top, ging auf Clingmans Dome und fuhr nach einem Abstecher ins Maggie Valley die Balsam Mountain (Gravel) Road zum schön besiedelten Big Cove. Im touristischen Gatlinburg bekam ich eine Pizza. Am 30. wanderte ich den Alum Cave Trail und fuhr die Cades Cove Loop Road. Am 31. fuhr ich nach Chattanooga, besuchte die Orgelbauer Richards, Fowkes & Co., spielte die sehr gute Orgel in Christ Church Episcopal und die große Brombaugh-Orgel in Collegedale. Abends genoss ich ein Konzert des Chattanooga Bach Choir. Am 1. Juni stimmte ich ein Baldwin-Klavier in meinem sehr guten Airbnb in Dunlap und spielte auf der sehr schönen mitteltönigen Orgel von Brombaugh im Ackerman Auditorium der Southern Adventist University, sowie nochmals die große Orgel in der Seventh-day Adventist Church mit schlechter Akustik. Am 2. Juni traf ich mich mit Paraglidern an der Henson Gap und übte bei ungünstigem Wind Groundhandling. Nachmittags regnete es und ich stimmte ein weiteres Baldwin-Klavier. Am 3. ging ich im South Cumberland State Park den Greeter Falls Trail und weiter zum Aussichtspunkt über dem Firescald Creek und fuhr weiter nach Nashville. Dort genoss ich am Abend das Konzert des St. Olaf choir in der Covenant Presbyterian Church. Am 4. spielte ich die hervorragend intonierte Beckerath-Orgel in der First Presbytarian Church. Am 5. nahm ich an der 4stündigen Grand Avenue Tour in Mammoth Caves teil und wanderte zum Historic Entrance und den River Styx Spring Trail, bevor ich in London (Kentucky) übernachtete. Am 6. fuhr ich zum Cumberland Gap, dann zum Veterans Overlook und über Greenville und den schönen Nolichucky River entlang zum Blue Ridge Parkway, wanderte zu den Linville Falls und fuhr bis nach Boone. Am 7. begann es zu regnen und Jim zeigte mir die Kney-Orgel in St. Luke's Episcopal und die Casavant-Orgel in der Appalachian State University. Am 8. spielte ich 4 Stunden auf der Dobson-Orgel der West Market Street United Methodist Church in Greensboro. Am 9. besuchte ich Andrew Willis und spielte 5 Stunden in seiner Wohnung, sowie in der Musik-Abteilung der University of North Carolina 14 Tasteninstrumente: 2 Cembali, 2 Clavichorde (Schiedmayer-Kits von Carl Fudge), ein Broadwood-Tafelklavier, 3 Hammerflügel, sowie 5 weitere Flügel und die Orgel der Andover Company. Am 10. spielte ich 4 Stunden auf der interessanten Orgel der Christ United Methodist Church, eine der letzten, die Charles Fisk selbst vollendet hat. Anschließend besuchte ich die Duke University Chapel. Am 11. ging ich den Grandfather Trail über mehrere Felsgipfel zum Calloway Peak und fuhr weitere Strecken des Blue Ridge Parkway und über Galax nach Roanoke.

3. Virginia – Washington D.C. - Philadelphia, 12. - 30. 6.

Am 12. übte ich mit meinem Gleitschirm am Big Walker Landeplatz 2 Stunden Groundhandling. Am Startplatz war der Wind aber zu ungünstig, so dass ich durch schöne Landschaft nach New Castle fuhr und mir den Segelflugplatz ansah. Am 13. fuhr ich den Blue Ridge Parkway weiter nach Waynesboro. Am 14. regnete es stark und ich fuhr ins sonnige Washington, wo ich das World War II Memorial, das Lincoln- und das Vietnam Veterans Memorial besuchte. Am 15. war ich im White House Visitor Center, ging um's Weisse Haus zu mehreren Gebäuden des Smithsonian Institutes, besuchte das Holocaust Memorial Museum und wanderte um's Capitol. Am 16. spielte ich morgens die Noack-Orgel in St. Peter's Catholic Church, die den französischen Stil dieser Firma zeigt. Dann fuhr ich nach Wilmington (Delaware) und spielte 4 Stunden an der Brombaugh-Orgel der Christ Church mit sehr schönen romantischen Farben. Von Philadelphia aus fuhr ich am 17. nach Atlantic City, hörte in der Boardwalkhall die größte Orgel der Welt im Mittagskonzert mit Scott Breiner und besichtigte sie. Am 18. spielte ich über 6 Stunden in der Presbytarian Church in Bryn Mawr: Zunächst genoß ich die von der Petty-Madden Inc. gebaute typisch amerikanische Orgel der Kapelle, dann spielte ich die große Rieger-Orgel und schließlich stimmte und spielte ich das französische Cembalo von Dowd und den hervorragenden großen Baldwin-Flügel. Am 19. spielte ich kurz die von Lively-Fulcher gebaute Orgel der St. Matthew the Apostle Cathedral in Washington und nahm dort an der Fronleichnamsmesse teil. Am 20. genoß ich das mittägliche Orgelkonzert im Wanamaker Store und freute mich über die Glückwünsche zu meinem 70. Geburtstag (mit etlichen längeren Telefonaten). Am 21. besuchte ich Emily, die ich 2018 in Wellington kennengelernt hatte, bewunderte ihren Garten und wir musizierten mit Cembalo + Flöte. Vom 22. bis zum 26. nahm ich an der Jahrestagung der Historical Keyboard Society in Hunter teil, mit zahlreichen Konzerten und Vorträgen. Am 26. fuhr ich nach New York, wo die Pride-Parade stattfand. Am 27. ging's per Bus und Metro zum Metropolitan Museum, nachmittags spielte ich Orgel und ging durch Süd-Manhattan. Am 28. fuhr ich zum Liberty State Park und weiter nach Princeton, wo ich die große Orgel in der University Chapel spielte. Am 29. spielte ich über 4 Stunden auf den excellenten Cembali im Harpsichord Heaven in Wilmington. Von den 20 Tasteninstrumenten (meist originale Cembali) gefielen mir die von Ruckers am besten. Am 30. spielte ich 3 Stunden an der Andover-Orgel von Christ Lutheran und 2 Stunden auf der großen Orgel der imposanten Cathedral of Mary our Queen in Baltimore.

4. Pennsylvania – Boston - Maine, 1. - 14. 7.

Vom 30. Juni bis zum 5. Juli war ich zu Gast bei Marcos + Marko in Selinsgrove. Bei ihnen zuhause und in der Susquehanna University spielte, stimmte und intonierte ich etliche Cembali und andere Tasteninstrumente. Am 3. Juli fuhr ich über Mt Pisgah nach Lemont, wo ich Douglas Maple besuchte und 4 fünfoktavige Instrumente spielte: 2 Clavichorde nach Friederici und nach Silbermann, sowie 2 französische Cembali nach Couchet und nach Hemsch. Am 4. (Independence Day) fuhr ich durch Orte, deren Strassen von Schaulustigen mit Klappstühlen gesäumt waren, die auf die Parade warteten und ging im Ricketts Glen State Park den Highland Trail und den Falls Trail zu 21 Wasserfällen. Bei Mehoopany suchte ich vergeblich einen Startplatz und in Tunkhannock unterhielt ich mich mit Piloten am Flugplatz. Am 5. fuhr ich bei Regen auf den Pocono und sah mir in Bethlehem die Instrumente des Moravian College an: besonders interessierte mich das Clavichord von Meerbach (1799) und die schön klingende Orgel von Samuel Green, noch ohne elektrisches Gebläse und von GG beginnend. Am 6. fuhr ich durch Manhattan nach Coney Island und durch Brooklyn in die Bronx. Am 7. fuhr ich über New Haven und den Bluff Point State Park nach Fall River zu Judith Conrad, nahm an einer Klezmer-Probe mit ihrem Quartett teil und spielte ihre Clavichorde und die Skinner-Orgel von 1911. Am 8. fuhr ich durch Boston und besuchte ein schönes Konzert mit Lois Shapiro, Klavier, Kammerchor und Gitarre in der Church of the Convenant. Am 9. fuhr ich auf der Halbinsel Cape Cod durch schöne Dörfer mit vielen Hortensien, besichtigte Captain Bangs Hallet House, Provincetown mit hohem Turm und moderner Kirche, die Natur bei Herring Cove, Leuchttürme und touristische Highlights wie Chatham. Am 10. besuchte ich den Gottesdienst der First Science Church und spielte danach auf der großen Skinner-Orgel. Nachdem ich durch Boston gewandert und das Museum of fine Arts besucht hatte, genoss ich am Nachmittag die Eucharistiefeier mit Chor in der Trinity Church. Am 11. fuhr ich über Lewiston, wo ich in der Chapel des Bates College zwar den guten alten Chickering-Flügel, nicht aber die Wolff-Orgel spielen konnte, nach Guilford. Am 12. besuchte ich Kevin Birch in Bangor, sah seine Clavichorde und Cembali und spielte lange auf der Hook-Orgel. Nachdem ich am 13. diese nochmals gespielt hatte fuhr ich im Acadia National Park die berühmte Küste mit zahlreichen Naturhäfen entlang. Am 14. erhielt ich meine Autopapiere aus Atlanta und fuhr problemlos über die kanadische Grenze nach Saint John.

5. Ost-Kanada, 15. - 28. 7.

Am 15. Juli fuhr ich nach Peggy’s Cove, wanderte durch den Pleasant Garden in Halifax und stimmte in einer Farm in Salmon River ein amerikanisches Kleinklavier. Nachdem ich am nächsten Morgen dort ein zweites gestimmt hatte, fuhr ich über die lange Confederation Bridge nach Charlottetown, wo ich nach der Abendmesse die romantische Casavant-Orgel von 1923 in der St. Dunstan Basilika spielte. Am 17. besuchte ich den Gottesdienst in Trinity United und probierte kurz die Casavant-Orgel von 1955. Ich fuhr weiter nach Tracadie-Sheila mit kleinem Hafen am St. Lorenz Golf. Am 18. fuhr ich zunächst die Küste entlang über Caraquet nach Campbellton, dann durch gooße Wälder nach Grand Falls und Edmundston. Am 19. fuhr ich vorbei am schönen Lac Témiscouata nach Rivière-du-Loup, den Sankt-Lorenz-Strom entlang nach Montmagny und Québec. Am 20. spielte ich in Holy Trinity die Chamber Organ von 1790 (die Hauptorgel wird gerade restauriert), besichtigte Notre-Dame, besuchte die Montmorency-Falls, fuhr den Strom entlang zur Église Sainte-Croix de Lotbinière und nach Brossard. Am 21. spielte ich in Montreal die 5manualige Beckerath-Orgel im Oratoire St. Joseph mit beeindruckendem Principal 32’ und wanderte zum Belvédère Kondiaronk und durch die Innenstadt. Am 22. spielte ich die von Karl Wilhelm 1973 gebaute Orgel (von Christoph Linde intoniert) in St. Matthias Anglican und die Beckerath-Orgel in Immaculée-Conception, wo mir besonders der Dulcian 16’ gefiel und besuchte Geneviève Soly. Am 23. besuchte ich Chantale + Pierre und fuhr nach Saint Benoit du Lac, wo ich 4 Stundengebete besuchte, je 3 Stunden Orgel und Cembalo spielte und mich lange mit Dom André Laberge unterhielt. Am 24. wartete ich bei Yamaska mit anderen Gleitschirmfliegern vergeblich auf brauchbaren Wind und tauschte mit Chantale alte Erinnerungen aus. Am 25. fuhr ich nach Gatineau und ging durch das Regierungsviertel in Ottawa. Am 26. fuhr ich nach Kingston, ging zum Fort Henry und fuhr nach Gananoque gegenüber den tausend Inseln am St. Lorenz Strom. Am 27. fuhr ich durch Toronto nach Hamilton. Am 28. spielte ich im Knox College die Wolff-Orgel und besuchte die Niagara-Falls.

6. Rochester – Pittsburgh – Columbus – Indiana - Grand Rapids, 29. 7. - 10. 8.

Am 29. Juli fuhr ich über die Grenze und spielte ich die große Orgel in St. Joseph Cathedral, Buffalo, bei der man den Ursprung als Konzertsaal-Orgel gut hören kann. Am 30. spielte ich die Fritts-Orgel in Sacred Heart Cathedral, Rochester mit gut intonierter Posaune 32’. Nachmittags fuhr ich nach Canandaigua und an 2 weiteren Finger Lakes vorbei zurück nach Holley. Am 31. spielte ich die Kopie der Casparini-Orgel von Vilnius in Christ Church, Rochester, bei der ich besonders den atmenden Wind genoß. Weiter hörte ich das Konzert eines hervorragenden Studenten aus Ghana an der italienischen Orgel in der Memorial Art Gallery. Am 1. August fuhr ich den Ontariosee entlang über Pultneyville und Sodus Point nach Auburn, wo ich Hector, einen Segler, den ich im Januar auf dem Flug nach Puerto Williams kennengelernt hatte, besuchte. Über Ithaca und Watkins Glen fuhr ich nach Warren (Pennsylvania). Am 2. fuhr ich nach Pittsburgh und spielte dort am 3. die Beckerath-Orgel der St. Paul Cathedral, bevor ich nach Columbus (Ohio) weiterfuhr, wo ich abends das virtuose Orgelkonzert von Scott Montgomery in der Mees Hall hörte. Am 4. spielte Justin Hartz im Dayton Art Institute, wo mich die Chimes bei Russells Bells of St Anne de Beaupré begeisterten. Abends spielte Katelyn Emerson ein großes Orgelkonzert in St Joseph in Columbus. Am 5. hörte ich das Postlude der OHS mit 4 weiteren Orgelvorführungen in Cinncinati. Am 6. spielte ich dort die große Orgel von Richards, Fowkes & Co in Christ Church Episcopal und nachdem ich 2 bessere Vorderreifen bekommen hatte, fuhr ich am Ohio entlang ins kleinere Columbus (Indiana) und sah mir beliebte Architektur des 20. Jh. an. Am 7. erlebte ich im Sonntagsgottesdienst in St. Paul’s Evangelical (der ältesten) Lutheran Church in Fort Wayne den excellenten A Capella Chor der Concordia Lutheran High School und die Austin-Orgel. Am 8. spielte ich lange auf den beiden Fritts-Orgeln in der Reyes Hall und der Sacred Heart Basilika der Universität Notre Dame. Abends nutzte ich die Gelegenheit Tischtennis zu spielen und stimmte und spielte Klavier im Airbnb in Elkhart. Am 9. besuchte ich David R. MacDonald in Grand Rapids, spielte auf seinem Pedalcembalo und auf der Letourneau-Orgel der Trinity Lutheran Church. Am 10. spielte ich lange an der Walker-Orgel in St. Mark’s Episcopal und telefonierte mit Gregory Crowell, den ich wegen Covid nicht treffen konnte.

7. Indianapolis – Chicago – St. Paul-Minneapolis, 11. - 19. 8.

Am 11. August spielte ich in Bloomington, First Presbytarian, meine bisher beste Fritts-Orgel. Am 12. spielte ich die Taylor&Boody und die Wolff-Orgel (dort war das 3. Manual wegen Wartungsarbeiten stillgelegt) der Christ Church Cathedral, Indianapolis und wanderte durch die Innenstadt. Am 13. führte mich Hsuan Chang Kitano an die Tasteninstrumente der Jacobs School of Music in Bloomington, wo mich besonders das excellente flämische Cembalo von Kevin Fryer begeisterte, bevor ich nach Chicago Heights weiterfuhr. Am 14. besuchte ich den Sonntagsgottesdienst in St. Luke Episcopal, Evanston und spielte anschließend die Skinner-Orgel. Am Ufer des Lake Michigan besuchte ich den Bahai-Tempel und zur Abendmesse war ich in der Catholic Cathedral. Abends stimmte ich noch das Klavier im Airbnb. Am 15. fuhr ich nach Springfield, Illinois und spielte die Brombaugh-Orgel in First Presbytarian. Am 16. spielte ich die Pasi-Orgel der Congregational Church in Winneteka und fuhr nach Hartford, wo ich bei Paula gut versorgt wurde. Am 17. stiegen wir auf den Turm der Holy Hill Basilika, besuchten das Automuseum in Hartford, gingen durch den Ort und besuchten den vorwiegend deutschen Friedhof in St. Lawrence. Am 18. erhielt ich meine Bergschuhe und den Wonderboom, die 2 Jahre in Idaho Falls geblieben waren. Auch bestieg ich den Powder Hill. Am 19. spielte ich die Orgeln in der Lawrence University in Appleton. Die mit einem Prospekt nach Father Smith versehene Orgel von Brombaugh ist dort ein recht universelles Konzertsaal-Instrument und auch die Emporenorgel von Felgemaker klingt sehr gut. Am Nachmittag fuhr ich, die letzten Stunden den Mississippi entlang, nach St. Paul-Minneapolis. Am 20. spielte (und stimmte) ich über 5 Stunden auf den Tasteninstrumenten (je 3 Cembali + Hammerflügel, 1 großes Clavichord) im Studio des Schubert Club, ging durch St. Paul und besichtigte die Catholic Cathedral. Am 21. genoß ich den Gottesdienst in St. Andrew’s Lutheran in Mahtomedi, danach spielte ich je 3 Stunden auf der berühmten Fisk-Orgel in House of Hope Presbyterian und auf der großen Orgel in St. Andrew’s Lutheran. Am 22. fuhr ich über Sioux Falls bis Burwell in Nebraska.

8. Rocky Mountains, 23. 8. - 4. 9.

Am 23. August fuhr ich weiter nach Estes Park. Am 24. bestieg ich vom Bear Lake aus über Flattop Mountain den Hallet Peak. Am 25. fuhr ich vorbei an Chasm Falls die Old Fall River Road zum oberen Visitor Center des Rocky Mountains National Park und ging den Alpine Ridge Trail. Am Nachmittag spielte ich die hervorragend funktionierende Marcussen-Orgel (hier erlebte ich erstmals, dass alle Zungenstimmen pünktlich ansprachen) der First United Methodist Church of Fort Collins. Am 26. fuhr ich teils bei Regen über den Berthoud Pass nach Silverthorne, wo mir Motor- und Getriebeöl erneuert wurden. Am 27. fuhr ich über Vail und Leadville vorbei am Mt Elbert über Florissant nach Canon City und die Phantom Canyon (Gravel) Road zurück nach Buena Vista. Am 28. fuhr ich über den Independence Pass nach Aspen, unterhielt mich mit Gleitschirmfliegern und besuchte per Bus die Maroon Bells, bevor ich über Paonia und Grand Mesa nach Grand Junction und bis Vernal fuhr. Am 29. besuchte ich den Flaming Gorge Dam und den Rim Trail des Red Canyon und fuhr über Green River, Garden City, Logan, Grace und Pocatello nach Idaho Falls. Nachdem ich den 30. bei Nan und Stan’s Repair verbracht hatte, fuhr ich am 31. im Grand Teton National Park die Signal Mountain Summit Road, wanderte zum Phelps Lake Overlook und bei Jackson Hole gelang mir zusammen mit einheimischen Piloten ein kurzer Gleitschirmflug. Am 1. September fuhr ich von Driggs über Moran in den Yellowstone National Park und erlebte einen 10minütigen Ausbruch des Grand Geyser, bevor ich Grand Prismatic Spring besuchte und nach Island Park fuhr. Am 2. gab’s ein Wildfire, so dass ich nicht auf den Sawtell Peak fahren konnte, sondern über Ennis nach Clancy fuhr, wo ich im Airbnb ein sehr gutes Kimball-Klavier spielte. Am 3. fuhr ich über Helmville und La Salle ins abgelegene Polebridge, wobei ich am Salmon Lake etwas wanderte. Am 4. fuhr ich bei schlechter Sicht durch den Glacier National Park nach St. Mary und über Lethbridge und Vauxhall nach Calgary.

9. West-Kanada, 5. - 11. 9.

Am 5. September fuhr ich über Kananaskis Trail und Highwood Pass eine erste Runde durch die kanadischen Rocky Mountains. Am 6. stieg ich 1200 Höhenmeter auf den Grotto Mountain. Am 7. fuhr ich am Numa Creek vorbei nach Invermeere, Panorama und Radium Hot Springs, am 8. zu den großen Gletschern des Columbia Icefield und zurück nach Golden. Am 9. gelang mir mit meinem Gleitschirm in Revelstoke ein 42minütiger Flug, bevor ich nach Kelowna weiterfuhr. Am 10. fuhr ich über Hope, wo ich einen großen Waldbrand sah, nach Vancouver. Dort spielte ich am 11. spielte ich nach dem Sontagsgottesdienst die Orgel in St. Andrew’s-Wesley United Church und danach über 3 Stunden die Jones-Orgel in Christ Church Cathedral. Anschließend hörte ich noch die Jazz Vesper in St. Andrew’s.

10. Seattle – Portland - Eugene, 12. - 18. 9.

Am 12. September fuhr ich nach Seattle und besuchte David Calhoun, von dem ich schon in den 1980er Jahren 2 Cembali gespielt und schätzen gelernt hatte. Am 13. spielte ich die berühmte Flentrop-Orgel in St. Mark’s Cathedral mit sehr guter Akustik, fuhr weiter nach Ellensburg, spielte dort die bekannte kleine Orgel von Brombaugh und übernachtete in Yakima, wo ich auf einem guten Klavier ein Privatkonzert gab. Am 14. fuhr ich über The Dalles, die Hood River Bridge und das Nordufer der Columbia River Gorge nach Portland. Dort spielte ich am 15. jeweils fast 3 Stunden die Rosales-Orgel in Trinity Episcopal und die Jaeckel-Orgel in der First Presbyterian Church und fuhr danach den Historic Columbia River Highway vom Vista House bis Horsetail Falls mit mehreren Wanderungen zu Wasserfällen und Aussichtspunkten. Am 16. fuhr ich die Clackamas River Road in die Berge, die aber nach etlichen Kilometern durch Waldbrände zerstört und gesperrt war, so dass ich über Molalla und Salem nach Eugene fuhr und wie schon 2020 John & Christa Brombaugh besuchte. Am 17. stimmte und spielte ich Cembali und Hammerflügel bei Margret Gries und fuhr weiter nach Roseburg, wo ich in einer schönen Yurte schlief. Am 18. fuhr ich um den Crater Lake. ging den Weg am Pinnacles Overlook und fuhr über Klamath Falls nach Etna.

11. Kalifornien, 19. 9. - 3. 10.

Am 19. September bestieg ich den Boulder Peak. Für den Aufstieg (11 km Forststrasse + 6 km Steig, insgesamt 1300 Höhenmeter) brauchte ich 6 Stunden, hinab ging ich zunächst wie gewohnt schneller, aber die Strasse war für meine Füße so unbequem, dass ich dort länger brauchte und erst nach Sonnenuntergang ankam. Am 20. fuhr ich vorbei am Mt. Shasta in den Lassen Volcanic National Park, wo die Strasse aber nach 12 km wegen Neuschnee gesperrt war. Am 21. fuhr ich von Redding nach Sacramento, den kalifornischen Regierungssítz. Am 22. fuhr ich mit Fotopausen an mehreren Aussichtspunkten nach Berkeley, wo ich den Cembalobauer John Phillips besuchte und seine Cembali nach Gräbner spielte. Danach wanderte ich am Inspiration Point mit Ausblick auf San Francisco und auf die östlich gelegenen Stauseen. Am 23. spielte ich die Brombaugh-Orgel in St. John’s Presbyterian in Berkeley und unterhielt mich in San Francisco lange mit dem Cembalobauer Kevin Fryer. Am 24. fuhr ich nach Fresno, zu einem Startplatz über Dunlap und in den Kings Canyon. Am 25. fuhr ich im Sequoia National Park die lange Mineral King Road, ging den Treppenweg auf den Moro Rock und fuhr über Lodgepole und Kings Canyon Overlook zurück nach Madera. Am 26. besuchte ich das Yosemite Valley und wanderte zum Clark Point mit schönem Blick auf Vernal Falls und Half Dome, sowie von Camp 4 in Richtung Columbia Rock. Am 27. fuhr ich über Mariposa in den Yosemite NP und stieg über die Felsen auf Reibung zum Lembert Dome mit guter Rundumsicht. An der Strasse nach Bishop nahm ich Rythem als Anhalter mit, der mich seitdem begleitet und mein Auto übernehmen will. Abends spielte ich im Hostel zur Freude der Gäste auf einem wohlklingenden großen Klavier. Am 28. fuhren wir über Benton mit Blick auf die Sierra Nevada durch das schöne Bear Valley nach Hayward. Vom Ebbets Pass aus stieg ich dabei auf den Ebbetts Peak. Am 29. spielte ich 2 Orgeln von Manuel Rosales: Die große Orgel in Oakland, First Presbyterian war leider nicht gut gepflegt, die mitteltönige Orgel in der rekonstruierten Mission San José dagegen sehr gut. Dort unterhielt ich mich noch lange mit Ronald McKean und genoß sein excellentes, von Andrew Lagerquist gebautes 5½oktaviges Clavichord. Am 30. fuhren wir auf den nach Mt. Diablo mit guter Aussicht, besichtigten Lande- + Startplatz der Sagebrush Paraglider und fuhren nach Sacramento. Dort spielte ich am 1. Oktober die sehr gute Reuter-Orgel in der Fremont Presbyterian Church, bevor wir über den Echo Summit nach Lake Tahoe fuhren. Am 2. ging ich in 7 Stunden den Wanderweg auf den Mt. Rose mit gutem Blick auf Lake Tahoe und Reno. Am 3. fuhren wir durch Nevada zum Pyramid Lake bis Elko, wo ich zur Begeisterung von Rythem in einem Geschäft ein Keyboard spielte.

12. Salt Lake City, 4. - 11. 10.

Am 4. fuhren wir über Wendover, wo ich am Militärflugplatz das Museum über den 2. Weltkrieg besuchte zum Bonneville Speedway und weiter nach Salt Lake City. Am 5. sahen wir am Guardsman Pass Gleitschirmflieger, aber als ich am Jupiter Peak ankam war der Wind zu unregelmäßig mit Böen aus Nordost. Ich wanderte zum Clayton Peak mit gutem Rundblick. Am 6. war ich zum Lunchtime-Konzert im Tabernacle und durfte anschließend auf dieser mit 147 Registern großen Orgel, sowie auf der Schoenstein-Orgel im Conference-Center (20.000 Sitzplätze) spielen. Anschließend genoss ich die Aussicht vom Dach des Conference Centers und danach fuhren wir zu den Pässen am Dell Reservoir. Am Abend erlebte ich mit der Probe des Tabernacle Choir (je 180 Sängerinnen + Sänger, dazu 85köpfiges Orchester) einen der absoluten Höhepunkte meiner Reise. Am 7. besuchten wir den Nord-Startplatz des Flight Park, an dem aber morgens kein Wind war, danach den Süd-Startplatz, an dem der Wind für mich zu stark war und trafen Vorbereitungen für den Autoverkauf. Abends war hörte ich Gabriele Terrone im Orgelkonzert im Tabernacle. Am 8. waren wir nochmals am Süd-Startplatz und ein Ausbilder zeigte mir, wie er meinen Gleitschirm beim Groundhandling beherrschte, ging mit ihm den Hang hinauf und flog herunter. Am Nachmittag fuhren wir mit ihm nach Orem und ich flog ohne dass es mir gelang, den Start zu überhöhen hinunter. Am 9. erlebte ich nochmals den Tabernacle Choir und besuchte anschließend das Hochamt in der Madeleine Catholic Cathedral mit sehr gutem Knabenchor. Nachmittags spielte ich lange an der von Lively-Fulcher gebauten Orgel der Libby Gardner Concert Hall. Der 10. verging mit Abschluß des Autoverkaufs und Vorbereitungen für den Rückflug: Mein Gleitschirm musste verpackt werden, aber wir fanden keinen Anbieter, der ihn einwickeln konnte. Schließlich gelang es Rythem, ihn in eine alte Tasche zu verstauen und ich konnte einchecken. Am 11. flog ich von Salt Lake City nach Chicago und weiter nach München, von wo ich am 12. gut in Düsseldorf landete.