Traditionell im Herbst präsentiert die Deutsch-Finnische Gesell­schaft junge Organisten aus Finnland. Auf der diesjährigen Tournee spielt die junge Organistin Outi Keskisipilä (Jg. 1979) aus Kuopio in 13 Städten neben finnischen Komponisten auch internationale Orgelmusik.

Orgelmusik hat in Finnland eine lebendige, wenn auch im Ver­gleich zu Mitteleuropa nicht sehr lange Tradition. Die erste Orgel wurde im 16. Jahrhundert im damals noch katholischen Dom zu Turku gebaut. Im 19. Jahrhundert, als Finnland noch russisches Großherzogtum war, gab es bereits 400 Orgeln im Land. Heute gibt es eine Reihe von Orgelbauern und 1.400 Orgeln in Finnland, die Hälfte davon in Kirchen, die andere Hälfte in Museen, Lehr-einrichtungen oder Privatbesitz. 140 von ihnen gelten als historisch besonders wertvoll.

(s. Intemetseiten der Sibelius­Akademie: http://www2.siba.fi/shu/engl.html).

Die Ausbildung zum Organisten erfolgt an der Abteilung für Kirchenmusik der renommierten Sibelius-Akademie. Outi Keskisipilä studierte hier zwischen 1998 und 2004 Klavier, Orgel und Klavierpädagogik, nachdem sie als Kind und Jugendliche bereits das Klavierspiel erlernt hatte. 2004-2005 studierte sie an der Musikhochschule Hamburg bei Wolfgang Zerer, Mariann Migdall und Jan Ernst Orgel und Klavier.

Keskisipilä ist sowohl als Solo-Organistin als auch als Kammer­musikerin in verschiedenen Teilen Finnlands aufgetreten und hat zahlreiche Sänger auf dem Klavier und an der Orgel begleitet. Heute arbeitet sie in Kuopio in der Puijo-Kirchengemeinde als Kantorin und Organistin und unterrichtet an der Sibelius Akademie.